Wenn ich mit Menschen spreche, oftmals sind es Frauen, kommen immer wieder zwei Themen in Bezug auf das Abnehmen auf. Allerdings bedarf es in den meisten Fällen eine sensible Fragestellung meinerseits und manchmal auch ein bisschen Zeit um gemeinsam über diese Themen sprechen zu können.. Die Entscheidung darüber zu sprechen, setzt für Betroffene Mut voraus oder einen großen Leidensdruck. Sie ist mit Scham behaftet und oftmals auch mit Wut und Angst.
Den Körper lieben und den Mut zu haben, darüber zu sprechen wie belastend das Übergewicht wirklich ist, sind die beiden großen Themen die Menschen mit einem hohen Übergewicht am meisten belasten. In diesem Blog beschäftige ich mich mit dem ersten Thema.
Deinen Körper lieben? ... In vielen Situationen gar nicht einfach. Sei es, dass der Körper durch Krankheit oder Alter sich verändert hat oder durch viele Operationen sehr gelitten hat. Ich kenne das Problem bei mir selber. Ich habe viele Operationen hinter mir. Das hat dem Aussehen meines Körpers ziemlich geschadet. Bis vor kurzen hatte ich Narben nur ab dem Bauchnabel. Damit konnte ich sehr gut leben. Habe ich diesen Bereich doch niemanden gezeigt. 7/8 Hosen waren das einzige was ich mir erlaubt habe anzuziehen. Shorts habe ich Jahrzehntelang nicht getragen. Und wenn ich einen Badeanzug anhatte, hielt ich das Angucken meiner vernarbten Beine einfach aus. Manchmal stellte ich mir die Frage, gucken die wirklich auf meine Beine oder schauen sie einfach auf meinen übergewichtigen Körper?
Nach meinem Sturz Im Dezember ziert nun auch noch eine 20 cm lange Narbe meinen Oberarm. Die große Gewichtsabnahme hat auch dort Spuren hinterlassen. Die Haut ist faltig, wellt sich und ist einfach zu groß. Den Gedanken diesen Bereich straffen zu lassen habe ich, nach einer Beratung bei einem plastischen Chirurgen, schnell wieder aufgegeben. Diese Operation ist groß und hinterlässt im Innenbereich des Oberarmes eine lange Narbe. Ich kam zu dem Entschluss meine Arme so zu lassen wie sie sind. Heute habe ich den Mut ein Top anzuziehen, wenn auch nur im häuslichen Bereich oder bei guten Freunden auf der Terrasse. Früher hätte ich das niemals getan.
Wenn ich meine Klienten frage: Liebst Du eigentlich deinen Körper? kommen zwei unterschiedliche Antworten. Die erste ist, natürlich, klar liebe ich ihn, er stört mich gar nicht, er ist eben so wie er gerade ist. Ich kann es ja nicht ändern. Die zweite Antwort ist genau das Gegenteil. Wie soll ich diesen Körper lieben, überall schwabbelt es und sieht richtig schlimm aus.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass unsere eigenen Gedanken einen großen Einfluss auf unser Wohlfühlen und unsere Gesundheit haben, Jeder kennt es. Haben wir negative Gedanken, verändern diese unsere Stimmung. Unsere Gefühle für Situationen nehmen eine andere Form an. Unsere Gedanken sind so mächtig, dass wir allein durch unsere Vorstellungskraft Prozesse im Körper verändern und unsere Gefühle beeinflussen können.
Für die meisten Menschen beginnt der Tag im Bad. Beim Blick in den Spiegel fangen die Bewertungen meistens schon an. Es beginnt mit: Meine Haare sitzen nicht, oh Gott habe ich Augenringe und ich bin viel zu dick. Alles an mir ist dick...der Hals, die Schultern...ich werde es nie schaffen abzunehmen. Genau diese Gedanken legen den Grundstein für deine Stimmung an diesem Tag. Und wie diese aussieht, kannst Du dir sicherlich denken.
Wenn Du dich morgen früh im Spiegel anschaust, achte einmal darauf, was genau Du persönlich von dir denkst. Wie sind deine Gedanken über dich und was sagst Du zu deinem Inneren? Sind es ähnliche Worte? Denke einmal darüber nach was wäre, wenn genau diese Worte jemand anderes zu dir sagen würde? Ein anderer dürfte es wahrscheinlich nicht! Oder? Doch warum sprichst Du so mit dir?
Ich erzähle meinen Klienten immer diese kleine Geschichte. Du bist zu einer Party eingeladen. Es sind viele deiner Freunde und Bekannte da. Du kennst sie fast alle. Plötzlich kommt ein neuer Gast. Der Gastgeber kommt auf dich zu und stellt dir diesen Menschen vor. Genau in diesem Augenblick merkst du, dieser Mensch hat irgendetwas an sich was sich für dich nicht gut anfühlt. Du weißt nicht genau was es ist, aber Du spürst mit diesem Menschen wirst Du nicht "warm" werden. Du magst ihn einfach nicht. Und nun frage ich Dich: Wie verhältst Du dich dieser Person gegenüber? Das ist die Antwort darauf: Du wirst die Nähe dieses Menschen nicht suchen. Es gibt keine Ambitionen von dir, Kontakt zu diesen Menschen aufzunehmen. Er ist dir egal.
Und genauso ist es mit deinem Körper. Wenn Du nicht anfängst deinen Körper zu lieben, egal wie sein gegenwärtiger Zustand ist, wird es schwieriger mit der Abnahme. Du nimmst keine Verbindung zu ihm auf, kritisierst ihn und es kommt der Tag an dem dir dein Körper völlig egal ist. Wenn Du deinen Körper nicht magst und ihn immer wieder kritisierst, weil er so dick ist, bestraft du ihn. Das wiederum macht dir schlechte Gefühle und du tröstest dich mit essen. Und wenn Du erst einmal damit angefangen hast, machst du immer so weiter. Eine neue Konditionierung ist entstanden und du wirst danach handeln. Ein Teufelskreis ist entstanden.
Meine Klienten verstehen sehr gut die Zusammenhänge. Ihr Einwand ist immer: Und wie kann ich mein negative Stimme und meine negative Haltung gegenüber meinem Körper verändern?
Fange an jeden Tag etwas positiver und liebevoller mit dir zu sprechen. Schaue dich im Spiegel an und schaue genau hin. Auch wenn dieser Körper zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht deinen Vorstellungen entspricht, hat er in der Vergangenheit Großes geleistet. Er hat dich versorgt und Krankheiten abgewehrt. Er hat oftmals zu viel Essen und Trinken aushalten müssen und hat das ein oder andere Mal wenig Erholung bekommen. Er hat alles getan um dein Leben zu sichern. Jetzt ist es an der Zeit einmal Danke zu sagen. Der Zeitpunkt mit deinem Körper ein Team zu werden, ist jetzt gekommen. Und eins verspreche ich dir, wenn du nicht anfängst deinen Körper zu lieben, werdet ihr nie eine Einheit werden.
Ab dem Moment wo Du anfängst, positiv über dich selbst zu denken und dich als attraktive Person siehst, wirst Du anfangen deinen Körper mehr und mehr zu akzeptieren und lieben. Deine Haltung deinem Körper gegenüber wird sich immer mehr zum Positiven wenden. Und plötzlich nimmst Du deine Bauchsignale wieder war. Du fängst an diese Signale zu beachten und dadurch verändert nach und nach dein Verhalten zu dir und deinem Körper.
Aus dem Neuro-Linguistischem Programmieren gibt es eine hervorragende Übung um deine negative Stimme und deine negative Haltung gegenüber deinem Körper zu verändern. Schreibe mir einen Kommentar oder eine Mail wenn Du diese Übung von mir haben möchtest. Ich sende sie Dir gerne zu.