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AUXILIUM - BLOG


"Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten"
(Aldous Huxley)
von Heike Lewin 9. Februar 2024
... als ich 2016 begann mich mit meinem Übergewicht auseinanderzusetzen, begegnete mir dieser Satz zum ersten Mal. Aber erst einige Zeit später fing ich an darüber nachzudenken. In meiner Vergangenheit hatte ich unsagbar viele Diäten gemacht. Einige mit guten, aber kurzeitigen Erfolgen und andere, völlig sinnlose. Ich glaubte, dass mein Körper und mein Stoffwechsel nicht richtig funktionierten. Ich war eben genetisch auch nicht so gut veranlagt. Meine ganze Familie hatte früher oder später Gewichtsprobleme. Ich vertraute meinem Körper einfach nicht. Jedes Jahr kommen eine Vielzahl von Diäten auf den Markt. Gerne Anfang des Jahres, man möchte ja nun endlich im neuen Jahr dieses Problem lösen. Leider belegen wissenschaftliche Forschungen das bei 90 % der Menschen Diäten nicht den gewünschten Erfolg bringen. Meine Recherche hat ergeben, dass ungefähr 30.000 Bücher über das Thema Abnehmen auf dem Markt sind. Es stellt sich die Frage warum gibt es so viele Bücher? Irgendwann müsste doch die Lösung kommen, um eines der größten Probleme der Gesellschaft zu lösen... Die Lösung ist ... höre auf deinen Körper denn er ist klüger als jede noch so raffinierte Diät der Welt ! Alles gut und schön. Nur, wie lerne ich wieder auf meinen Körper zu hören? Ich persönlich habe jahrzehntelang nicht auf meinen Körper gehört. Ich habe ihn nicht einmal gefragt, kannst du das alles was ich zuführe verarbeiten und vor allem benötigst du das alles? Wie geht es dir damit? oder wirst du davon eventuell krank? Nein, ich habe ihm diese ganzen Fragen nicht gestellt. Er aber hat mir viele Zeichen gegeben und genau diese Zeichen habe ich teilweise nicht wahrgenommen, nicht akzeptieren wollen oder einfach übergangen. Mein Blutdruck stieg, ich habe Blutdrucksenker genommen. Meine Gelenke fingen an stärker zu schmerzen, die Rheumamittel wurden erhöht, meine Schuppenflechte "explodierte", dann einfach mehr Kortisonsalbe. Uns so ging es weiter. Wie habe ich angefangen wieder auf meinen Körper zu hören? Als erstes musste ich lernen meinem Körper wieder zu vertrauen. Ich musste mich mit ihm verbünden. Ich habe lernen müssen, dass alle Ressourcen schon vorhanden sind und mein Körper ganz selbstständig das Körpergewicht regulieren kann. Ich musste achtsam sein und meine Gedanken weg von meinem Übergewicht lenken auf einen schlanken Körper. Ich fing an die Signale wahrzunehmen und erkannte das mein Körper nicht mein Feind war. Ich machte mir im Laufe der Zeit meinem Körper zu meinem Freund und verstand das er sich so verhält wie ich es von ihm verlange. Mein Körper reagierte nur auf mein Verhalten. Ich hörte sofort auf mit Diäten und Reglementierungen. Ich fing an zu essen wenn ich körperlichen Hunger spürte. Anfänglich war das gar nicht so einfach zu erkennen. Hatte ich doch jahrelang gar kein Hungergefühl mehr. Durch Training wurde dies immer einfach. Ich hielt mein Hungergefühl nicht mehr aus und lernte zu unterscheiden, ist es körperlicher Hunger oder emotionaler Hunger. Körperlicher Hunger meldet sich langsam und wird dann immer stärker. Am Anfang bist du noch wählerisch und du entscheidest ganz bewusst was du essen möchtest. Ich bemerkte, dass ich ganz oft aus emotionalen Hunger gegessen habe. Emotionaler Hunger überfällt uns plötzlich und in diesem Moment ist es völlig egal was ich essen. Schokolade und andere Süßigkeiten standen oft an erster Stelle. Nach einer gewissen Zeit habe ich die Signale meines Körpers wieder wahrgenommen und ihm vertraut, denn er ist klüger als jede noch so raffinierte Diät der Welt...
von Heike Lewin 2. Oktober 2023
Immer wieder hört man bissige, verletzende Kommentare von Menschen über übergewichtige Menschen. Oftmals sind es Menschen, die selbst eine lange Zeit übergewichtig waren oder immer noch sind. Warum regt sie das Dicksein anderer Menschen auf und warum fühlen sie sich berufen, ein Urteil abzugeben? Könnte es ihnen nicht egal sein, was andere Menschen wiegen, wie viel Speckrollen sie haben und warum sie überhaupt dick sind? Und wie geht es eigentlich den Menschen, die Ziel solcher Kommentare sind? Gehässige Kommentare, respektlose Blicke und beleidigendes Verhalten - Übergewichtige müssen einiges ertragen. Aber woher kommt diese Abneigung und die Übereinstimmung zu diesem Thema in unserer Gesellschaft? Man hat herausgefunden, dass Menschen mit Übergewicht drei bis vier Mal am Tag kritische Kommentare, unerwünschte Blicke, gut gemeinte Ratschläge oder Benachteiligungen erfahren, die auf ihr Körpergewicht zurückzuführen sind. Wer heute dick ist, bekommt es tagtäglich zu spüren. Der Alltag ist geprägt durch das Übergewicht. Sei es im Bus, auf der Straße, beim Einkaufen oder beim Sport. Und wenn sie es dann noch wagen, in der Öffentlichkeit zu essen, wird mit einem Kopfschütteln das Unverständnis deutlich gemacht. Schlank und makellos – das ist die heutige Norm. Wer da nicht mitmacht, wird ausgegrenzt. „Machst Du eigentlich Sport?“, „Willst Du nicht lieber etwas Weiteres tragen?“, „Aber ein hübsches Gesicht hast Du ja...“. Dass der eigene Körper beleidigt und von anderen bewertet wird, daran müssen sich Dicke schon früh gewöhnen. Um sich vor solchen Verletzungen zu schützen, reagieren viele mit einem aggressiven Verhalten. Viele übergewichtige Menschen wagen es nicht mehr, sich im Sommer in ein Café zu setzen und dort etwas zu sich zu nehmen. Mit einer Eistüte durch die Stadt zu bummeln - für viele unvorstellbar. Nicht machbar, weil sie die Blicke und Kommentare nicht aushalten. Viele sagen jetzt: "Dann fehlt diesen Menschen einfach Selbstbewusstsein." Aber so einfach ist es nicht. Blicke, Getuschel, Kommentare - das alles verletzt die Seele, traumatisiert und ist nicht einfach durch mehr Selbstbewusstsein zu heilen. Es gibt so viele negative Erlebnisse und Situationen, die Übergewichtige erfahren - sei es beim Arzt, im Restaurant, beim Einkaufen, als Mutter oder Vater bei Veranstaltungen, im Kollegenkreis und bei der Freizeitgestaltung - und daraus entwickelt sich nach und nach ein größeres gesellschaftliches Problem. Viele Menschen scheinen das Gefühl zu haben, es sei okay, dicke Menschen bloss zustellen, zu verletzten oder über sie zu reden. Sie nehmen diese gar nicht mehr als vollwertige Menschen wahr, sondern reduzieren sie auf ihren Körper. In unserer westlichen Welt sind wir schnell dabei, gedanklich und auch mit dem Finger auf Übergewichtige zu zeigen. In vielen anderen Ländern ist diese Phänomen nicht so stark verbreitet. Übergewicht hat dort nicht diesen hohen gesellschaftlichen Makel, den es hier in Deutschland hat. "Dick, selber schuld", "Schau mal, wie dick der ist", "Die sollte auch was anderes anziehen" - Aussagen, die gerne getroffen werden. Ganz oft von Menschen, die selber dick waren oder selber übergewichtig sind. Haben diese Menschen vergessen, dass sie selber einmal dick waren oder sehen sie sich anders, als sie sind? Nein, durch diese Aussagen erhöhen viele Menschen ihren eigenen Selbstwert. Dadurch, dass sie anderen die Schuld für das geben, was als negativ wahrgenommen wird. Unsere heutige Leistungsgesellschaft gibt Regeln vor. Aussagen wie „Mit ein bisschen Anstrengung kann es jeder schaffen“ oder „Dicke Menschen sind hemmungslos und undiszipliniert“ werden schnell und leicht ausgesprochen. "Menschen mit Übergewicht strengen sich also nicht genug an, sonst wären sie ja nicht so dick." Doch warum interessieren sich fremde Menschen überhaupt für sie. Müsste es ihnen nicht egal sein, ob andere Menschen sich anstrengen oder nicht, ob sie abnehmen oder dick bleiben und nicht dem Ideal von anderen entsprechen? Es könnte ihnen egal sein, ist es aber vielen trotzdem nicht, weil Dicksein eine Frage der Moral ist. Und Moral hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Dick, das heißt in unserer Gesellschaft unattraktiv und nicht erfolgreich. Auch heute sind in den hohen Positionen stark übergewichtige Menschen kaum zu finden. Ihnen wird ein hoher Ausfall durch Krankheit und Unpässlichkeiten vorhergesagt. Sie sind für manche Postionen ästhetisch nicht tragbar. Die Unternehmen brauchen agile, sportliche und gesunde Angestellte. Oft wird sich für sie entschieden, unabhängig von ihrem Können. Oftmals finden sie auch keine Partner. Beim Kennenlernen entscheidet zu allererst das Äußere. Natürlich zählen die inneren Werte, aber diese liegen zu diesem Zeitpunkt noch im Verborgenen. Der Leidensdruck von Übergewichtigen kann nicht daran gemessen werden, ob sie beim Treppensteigen aus der Puste kommen oder nicht in die Kleidergröße 40 passen. Vielmehr sind es die seelischen Probleme, die ihnen zu schaffen machen Gerade die, die schon in der Kindheit übergewichtig waren, neigen dazu, sich selbst zu beschuldigen und mangelnde Selbstliebe verschlimmert die Sache zusätzlich. Sie nehmen das Stigma für sich persönlich an und das ist sehr stark mit psychischem Leid verbunden. "Und was ist mit dem Geld, das uns Dicke kosten?!" Auch das ist eine gern wortreich ausgeführte Rechtfertigung dafür, sich abwertend über Übergewichtige zu äußern. Laut Studien treten ab einem BMI von 35 Erkrankungen vermehrt auf. Die Gesundheitskosten steigen je höher das Gewicht ist. Kreislauferkrankungen und Diabetes sind nur ein Beispiel dafür. Aber auch Sportunfälle kosten viel, die Sportler werden aber nicht stigmatisiert. Liegt es vielleicht daran, dass sie Leistungen zeigen? Das tun Dicke ja schließlich nicht? Mit Rauchern ist es ganz ähnlich. Heute müssen Raucher das Lokal verlassen, draußen rauchen und sich drastische Darstellungen möglicher Gesundheitsfolgen auf den Zigarettenpackungen ansehen. Und beides nehmen die meisten Raucher bereits als Diskriminierung wahr! Der Grad der Beleidigung ist bei Adipositas ein ganz anderer. Dicksein ist im Vergleich zu anderen Stigmata - wie Arbeitslosigkeit oder Behinderung - jenes, das mit den meisten Vorurteilen verbunden ist. In den Medien und in der Modebranche gibt es bereits viele gute Ansätze Dicksein zu etablieren. Blogger, Influencer und Plus-Size-Models bestimmen diese Branche, doch so richtig ernst genommen werden diese nicht. Dicke verdienen weniger und werden häufiger diskriminiert. Viele Ärzte und Wissenschaftler schätzen Übergewichtige unbewusst als dümmer, fauler und wertloser ein. Somit ist es kein Wunder, dass neun von zehn Übergewichtigen, die ihr Körpergewicht erfolgreich reduziert haben, alles tun, um nicht wieder zuzunehmen. Doch das ist gar nicht so einfach. Um es zu schaffen, bedarf es einer gesellschaftlichen Diskussion. Lebensstile müssen verändert werden und die Menschen müssen wieder zu sich selbst finden. Es müssen Angebote auch außerhalb der medizinischen Grundversorgung angeboten werden. Kurse für Selbstliebe, Ernährung und mentale Trainings müssen Bestandteil der Kostenübernahme der Krankenkassen sein und damit für jeden zugänglich werden. Heute scheint unsere Gesellschaft "dickenfeindlich" geprägt zu sein. Geprägt von einschränkenden Idealbildern. Wer dick ist, fällt auf - und aus der heutigen Norm. Und widerspricht dem vorherrschenden Körper- und Leistungsideal. Dicke gelten als unattraktiv, als unsportlich, als faule Versager. Schließlich könnten die Dicken auch einfach Sport machen, sich disziplinieren und abnehmen. So lauten die gängigen Vorurteile. Eine Mehrheit der Befragten in einer Studie sagte: "Wer fettleibig ist, ist selber schuld." Die Befragten bewerten außerdem den Charakter dicker Menschen besonders negativ. Eine Studie mit Kindern sagt aus, dass bereits Kinder diese Vorurteile verinnerlicht haben. Es gibt experimentelle Studien, wo Kindern Silhouetten von Personen gezeigt werden - im Rollstuhl oder dick - und sie dann gefragt werden: „Wen hättest du am liebsten oder am wenigsten als Freund?“ Dabei schneiden die dicken Kinder regelmäßig am schlechtesten ab. Wenn Kinder spüren, dass andere Menschen ihren Körper bewerten, dass sie ihn negativ abwerten und dass sie ihn verändern sollen, lernen sie durch Erfahrung, dass man nicht gut und richtig ist, so wie die anderen Kinder. Und das hat Folgen für das weitere Leben des Kindes. Studien zeigen das Übergewichtige starke Minderwertigkeitsgefühle und ein schlechtes Körpergefühl haben. Sie verinnerlichen die negativen Urteile anderer als Selbstbild – und haben ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko eine Depression zu entwickeln. Wie die Dicken gesellschaftlich wahrgenommen werden, beeinflusst ihre Gesundheit. Diskriminierung macht krank. Es reicht schon die Stigmatisierung beim Arzt oder der Ärztin, die dazu führt, dass dicke Menschen seltener zum Arzt gehen, häufiger dann erst wenn die Krankheiten schon fortgeschritten sind und dass sie Vorsorgeuntersuchungen seltener wahrnehmen. Das ist eine direkte Auswirkungen auf die Gesundheit - durch die Stigmatisierung und nicht durch das hohe Gewicht! Wenn wir also den Umgang mit übergewichtigen Menschen so weiter führen, wie bisher, wird das Problem immer ein Problem bleiben. Wir müssen lernen, Menschen, egal ob übergewichtig oder nicht, bewertungsfrei, respektvoll und wertschätzend gegenüber zu treten. Erst, wenn wir das gelernt haben, haben wir angefangen ein großes Problem zu lösen.
von Heike Lewin 2. September 2022
Dieses Thema ist für mich kein neues Thema. Habe ich selbst doch viele Jahrzehnte unter den Blicken und Verhalten anderer Menschen gelitten. Im Lauf meiner Zeit, als normalgewichtiger Mensch, sind diese Verletzungen, Kränkungen und Beleidigungen verblasst un d doch sind sie nicht verschwunden. Es gibt Situationen, wo sie durchaus präsent sind, wenn auch nur gedanklich. Ich biete heute anderen Menschen keine Angriffsfläche mehr, auf jeden Fall figürlich nicht. Ich bin normalgewichtig, nicht schlank, nicht dick, einfach normal. Ich passe in ein Schema mit meiner Figur. Normalität ist gewünscht, ich bediene dieses Klischee. Ich bin kein Opfer mehr für Menschen die verletzen, kritisieren und werten wollen. In der Arbeit mit meinen Klienten erfahre ich immer wieder was übergewichtige Menschen aushalten müssen. Eine Klientin erzählte, dass sie neulich einen Termin hatte und noch etwas Zeit. Diese Zeit wollte sie nutzen, um ihr ausgefallenen Frühstück nachzuholen. Sie ging also in ein Café und setzte sich an einen Tisch. Nach dem sie Platz genommen hatte, bemerkte sie, wie am Nebentisch getuschelt wurde. Die Blicke fühlte sie, ohne das sie diese sah. Sie bestellte ihr Frühstück und begann zu essen. Es dauerte nicht lange, da stand die Dame vom Nebentisch auf und zog ihren Mantel an. Beim Hinausgehen blieb sie am Tisch meiner Klientin stehen und meinte verständnisvoll: sie weiß aus Erfahrung das es so schwer ist auf die Ernährung zu achten und abzunehmen. Aber man muss ja auch immer darauf achten was man isst ( ihr Blick ging über den Tisch), sie hat ja feststellen müssen das man gar nicht weiß was so alles in den Lebensmitteln ist, aber es gibt ja hervorragende Bücher, darüber erfährt man schon ganz viel und heute gibt es ja schon so viel Hilfe...usw. Meistens sind das Menschen in meiner Altersklasse. Ich bin ja gerade zweiundsechzig geworden. Es sind meistens Menschen die so im letzten Drittel ihres Lebens stehen. Doch was veranlasst diese andere Menschen zu belehren. Ich würde mir wünschen ich könnte sagen, sie möchten helfen. Wenn es so sein sollte, müsste man einmal über die Umsetzung nachdenken. Oft haben diese Menschen auch selber Übergewicht. Aber was bezwecken sie genau? Ich glaube man bekommt darauf keine zufriedenstellende Antwort. Bei einigen kann ich mir ein Hilfsangebot vielleicht vorstellen, bei einigen aber auch nicht. Büroalltag...die übergewichtige Kollegen sitzt an ihrem Schreibtisch. An dem gegenüberstehenden Schreibtisch sitzt eine normalgewichtige Kollegin. Die Vorgesetzte kommt in das Büro. Ein prüfender Blick über den Schreibtisch ... liegt dort vielleicht was zu Naschen? Es findet ein Gespräch statt und im Anschluss wird gefragt, ob es verstanden wurde. Beide nicken. Bei nur einer Kollegin wird explizit noch einmal nachgefragt. Ein Angebot erfolgt sofort: Ich probiere es gerne noch einmal anders herum ... Dicke sind ja zu blöd und verstehen anscheinend nicht ... (Gedanken der Chefin?? ). Davon gibt es eine Vielzahl von Beispielen, viele kenne ich aus meiner Zeit als Übergewichtige. Manchmal ist mir rausgerutscht: Mein Gott nur weil ich dick bin, bin ich noch lange nicht doof. Ich hatte eine gewisse Aggressivität entwickelt. Nicht immer gewünscht, aber das ein oder andere Mal benutzt. Ich bemerke aber auch ganz oft, dass übergewichtige Menschen zum Teil zu Aggressivität neigen und zum anderen sehr leistungsorientiert sind. Spreche ich mit übergewichtigen Menschen über ihr Leben, heißt das in der Regel: Ich habe sehr wenig Zeit, ich arbeite immer, es ist alles sehr stressig, die Nacht ist zu kurz. Meine Antwort ist dann immer, warum ist es so? Heute gibt es das Arbeitsschutzgesetz. Es regelt die Arbeitszeit und kein Arbeitgeber, der korrekt arbeitet, wird das außer Acht lassen. Also, warum hast du keine Zeit? Die Woche hat 168 Stunden, davon arbeitest du in der Regel zwischen 38 bis 45 Stunden maximal. Es bleiben dir also so um die 120 Stunden Freizeit. Eine große Menge an Zeit für dein Leben und deine Träume. Oder liegt es bei dIr daran, dass Du glaubst, Du musst mehr arbeiten, mehr helfen, mehr "Ja" sagen, weil Du dick bist? Du musst den Anderen zeigen, wie leistungsfähig Du bist. Obwohl Du dick bist, schaffst Du ordentlich was weg. Bloß keine Klagen oder Kritik. Du bist schließlich nicht doof, nur weil Du dick bist. Bloß nicht das gesellschaftliche Klischee bedienen...dick = doof. Doch was tust Du dir damit an? Bei vielen übergewichtigen Menschen sehe ich ein großes Problem. Nicht nur ihr Übergewicht, sondern auch das innerliche Bestreben sich hauptsächlich über ihr Tun und Handeln zu definieren. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um zu verstehen warum ich es genauso gemacht habe, wie sie es heute tun. Auch ich wollte keine zusätzliche Angriffsfläche mehr bieten. Mein Übergewicht war Angriffsfläche genug. Nicht noch mehr aushalten und verletzt werden. Genau das ist in meinen Augen der Grund für dieses Verhalten. Wenn ich schon keine Anerkennung für mein Aussehen bekomme, dann doch wenigstens für meine Leistung, mein immer Dasein, mein Zuhören und mein "Ja", unabhängig ob ich wollte oder nicht. Und, bei den vielen Leistung die ich bringe, sieht man mein Äußeres vielleicht nicht. Ich kann euch nur wünschen, hört auf damit es allen Recht machen zu wollen. Egal, ob dick oder dünn, groß oder klein, reich oder arm, es ist euer Leben. Lebt eure Träume und eurer Leben, genauso wie ihr es möchtet. Ihr braucht euch nicht für Eure Entscheidungen rechtfertigen. Nur weil ihr übergewichtig seid, seid ihr nicht weniger wert, nicht erfolgloser oder weniger intelligent. Ihr seid großartige Menschen, mit vielen Stärken und ganz viel Kraft. Entdecke deinen Mut und lebe das Leben was Du wirklich möchtest.
von Heike Lewin 22. August 2022
Wir haben uns dieses Jahr für eine Kreuzfahrt entschieden. Die Orkneyinseln und Island waren unser Reiseziel. In Bremerhafen sind wir an Bord gegangen. Wir waren relativ früh da und mussten noch etwas vor dem Terminal warten. In der Wartezeit schaute ich mir die Menschen an, die mit uns an Bord gehen. Ich stellte fest, dass viele meiner Mitreisenden mehr oder weniger stark übergewichtig waren. Ich stellte weiterhin fest, dass viele von Ihnen trotz ihrer Fülle sehr gut aussahen. Leider stellte ich auch fest, dass genau diese Menschen einige Blicke aushalten mussten. Besonders fiel mir ein Ehepaar auf. Sie so um die 75, er so um die 80. Sie gut übergewichtig, er mit Bauch. Im Laufe meiner Praxisarbeit bin ich ein sehr guter Beobachter geworden. Dieses Ehepaar fing also an zu tuscheln, Blicke gingen hin und her. Unglücklicherweise standen sie in meiner Nähe und ich konnte zuhören: „Warum fressen Menschen so viel“ … war noch eine der harmlosesten Aussagen, von den Blicken ganz zu schweigen. Das Einchecken begann, wir konnten an Bord gehen und ich dachte nicht mehr daran. Drei Tage vergingen. Mein Mann und ich gingen zum Frühstück. An Bord dieses Schiffes war freie Tischwahl. Wir setzten uns an ein Panoramafenster mit Blick auf die See. Noch etwas verschlafen und doch plötzlich hellwach hörte ich bekannte Stimmen. Dieses besagte Ehepaar hatte am Nebentisch Platz genommen. Und ich war sehr gespannt was sie sich zu erzählen hatten. Und … es wurde spannend. In diesem Selbstbedienungsrestaurant wurden ungefähr 30 Sorten Backwaren zum Frühstück angeboten. Sehr spannend war, dass die Croissants reissenden Absatz fanden. Auch ich finde ein Croissants mit Butter und Nutella jetzt nicht das Schlechteste, abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt, was man früh essen könnte. Aber seit meiner Gewichtsabnahme gibt es genau das nur extrem selten. Es wurde also am Nebentisch beratschlagt was man isst. Eier, Speck und Butter, Käse, Wurst und Marmelade wurde in Massen rangeschafft. Und ein Korb mit Brötchen. Sekt und O-Saft natürlich auch und Kaffee. Ich schaute mir das eine Weile an und als ich gerade dachte, sie wären fertig hörte ich: „ich hole noch ein paar Croissants“. Meiner erster Gedanke war, oha das wird nichts. Ich konnte von meinem Platz aus sehen, dass das Fach mit dem Croissants fast leer war und es standen noch zwei Damen davor. Der Mann machte sich also auf den Weg. Nach genau zwei Minuten kam er mit leerem Teller wieder. Ein irritierender, fragender Blick der Ehefrau und ein völlig genervter Mann. Ich lehnte mich zurück und wartete was passieren würde und es ging los. Zitat: Zwei dicke Frauen haben IHM die letzten Croissants weggenommen. Die waren so fett, dass er um sie herumlaufen musste, die sollten lieber aufhören zu fressen. (Zitatende). Mein Mann, schaute mich an und meinte nur …gehts noch. Wir standen auf, gingen an dem Tisch vorbei. Der Mann schaute mich an und ich sagte nur zu ihm: Sie sollten sich schämen! Diese Situation war natürlich auch unser Gesprächsstoff an diesem Abend und ich wurde achtsamer und schaute das ein oder andere Mal genauer hin wie der Umgang mit übergewichtigen Menschen an Bord ist. Ich dachte darüber nach, ob ich vielleicht anders hätte reagieren müssen, aber so richtig eine Lösung fand ich nicht. Gut wäre eine Lösung aber vielleicht gewesen … Dieser Vorfall geriet komischerweise nicht ins Vergessen. Und manchmal passieren unglaubliche Dinge. Eine Woche später. Wieder im Restaurant. Abendessen. Sämtliche Köstlichkeiten die man sich vorstellen kann. Das Büffet mit Kuchen, Cremes und Pudding sehr gut besucht. In der Reihe steht eine Dame. Ganz offensichtlich mit einem Lipödem in Begleitung einer Bekannten. Genau der gleiche Mann, schlendert an dem Buffet vorbei, nimmt sich am Ende des Buffets einen Teller, schlendert zurück und drängelt sich genau vor die Dame mit dem Lipödem. Die Dame bittet ihn, sehr höflich, sich genau wie alle anderen hinten anzustellen und blieb stehen. Und dann geschah es … „ sie wäre dick genug, wenn sie sich was nimmt ist nichts mehr für ihn da, weil sie sicherlich alle Sachen mit Sahne nimmt, (Sahnestücke gab es da gar nicht). Blicke fingen an hin und her zu gehen. Menschen blieben stehen oder beobachteten mit etwas Abstand diese Situation. Die Dame wurde immer stiller und wollte dann Platz machen, ihre Bekannte flüsterte: Du bleibst stehen. Ich hoffte der Mann hatte entweder einen sehr schlechten Tag oder sein Gehirn zu Hause gelassen, Fakt war ICH hatte anscheinend einen schlechten Tag … Ich schaute mir kurz noch einmal die Situation an, in der Hoffnung das jemand etwas sagt. Nein leider nicht. Es wurde weggesehen oder weitergegangen, bloss nicht hinsehen, helfen oder unterstützen. Automatisch setzte ich mich in Bewegung. Ein Blick zu meinem Mann und mit den Worten: Geht gar nicht, war ich innerhalb von wenigen Momenten an der Seite dieser Frau. Ich weiß nicht mehr warum es geschah, aber die ersten Worte die ich an diesen Mann richtete, waren: Wenn sie sich nicht sofort entschuldigen … super Warnung von mir … als Antwort bekam ich … was geht sie das denn an … mit Recht, es ging mich nichts an, aber irgendetwas löste diese Sache in mir aus. Es gingen noch ein paar unschöne Worte hin und her und das letzte was ich sagte, war: Und genau deshalb sehen manche Frauen so aus wie sie aussehen, weil sie solche Arschlochmänner zu Hause haben, die meinen sie sind die Größten. Die Frau guckte mich mit Tränen in den Augen an und sagte „Danke“, ich drehte mich um ging zu meinem Tisch. Augenpaare verfolgten und beobachteten mich. Manche zwinkerten mir zu, manche schüttelten den Kopf, was immer das auch heißen sollte. Mein Mann grinste und sagte, Gott sei Dank, keinen Ton. Okay, mein Verhalten war jetzt nicht optimal. Ich hätte als NLPer diese ganze Sache entschärfen können. Aber irgendetwas hat mich abgehalten dies zu tun. Ich entschuldige mich nun in aller Öffentlichkeit für das Wort Arschlochmann, aber auch nur dafür. Was erlauben sich Menschen im Umgang mit anderen Menschen. Wo bleibt die Toleranz und der Wert des Menschen. Warum werden Menschen so verletzt und warum tun es oft Menschen die die gleichen Probleme haben. Wir werden wahrscheinlich niemals eine gute Antwort darauf bekommen. Aber solange ich etwas dagegen tun kann, werde ich es tun. Auch wenn es nicht immer angebracht ist.
von Heike Lewin 26. Juli 2022
Was genau ist Mobbing? Von Mobbing spricht man, wenn jemand von einer Person oder einer Gruppe über einen längeren Zeitraum wiederholt gedemütigt und schikaniert wird. Es ist eine Form von Psychoterror mit der Intention, dem Opfer zu schaden, es auszugrenzen und abzuwerten. Die gezielten Angriffe können direkt oder indirekt erfolgen. Unmittelbar etwa durch Beleidigungen, Beschimpfungen, Drohungen, Bloßstellen und Ignorieren. Indirekt (im Hintergrund agierend) z. B. durch Intrigen, Sabotage und das Verbreiten von Gerüchten. In den sozialen Medien: Beleidigt und ausgegrenzt: Für viele Dicke ist Fat Shaming Teil ihres täglichen Lebens, insbesondere in den sozialen Medien. Doch was genau bedeutet Fat Shaming ? ›Fat Shaming‹ bezeichnet das öffentliche oder private Kritisieren und Beleidigen von Übergewichtigen mit dem Ziel, dass diese sich für ihr Gewicht und Essverhalten schämen. Dahinter steht die Annahme, dass Scham dazu führt, dass die Übergewichtigen ihre Ernährungs- und Lebensweise umstellen, um Gewicht zu verlieren. Viele wissenschaftliche Studien belegen allerdings, dass vor allem die wahrgenommene Stigmatisierung und Diskriminierung bei Übergewichtigen zu psychischen Belastungen und kritischem Essverhalten führt. In unserer Gesellschaft: Übergewichtige Personen werden häufig mit negativen Merkmalen assoziiert oder als Zielscheibe für Spott dargestellt. Tatsächlich sind diskriminierende Aussagen über dicke Menschen weit verbreitet. Menschen werden aufgrund ihrer Körperfülle angegriffen, beleidigt oder ausgegrenzt. Dicke Menschen, so heißt es dann, seien faul, verfressen, unachtsam. Die gesellschaftliche Ächtung von dicken Personen spiegelt sich im Mobbing auf dem Schulhof und in der Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt wider. In den Medien sind sie zumeist unterrepräsentiert. Jedoch stelle ich mit Erstaunen fest, den einen oder anderen dicken Schauspieler zu sehen und auch in der Werbung merke ich eine Veränderung. Waren es vor Jahren noch super schlanke, sportliche Menschen sind es nun hin und wieder auch andere :-) Mit Schauern habe ich bei meiner Recherche auch gesehen, dass es im Internet ganze Communities, die online verschiede­ne Formen des ›Fat Shaming‹ fördern, gibt. Aber auch in Bereichen wie Beruf, Gesundheitsversorgung oder Ausbildung werden Übergewichtige systematisch benachteiligt. Vor einiger Zeit hat eine Hotelbesitzerin gesagt, Zitat: „Also ich finde es persönlich diskriminierend, dass ich so einen Anblick ertragen muss“. Mittlerweile hat sie probiert es gerade zu biegen, es ging ihr nur um ihre Designermöbel die kein Gewicht über 130 Kilogramm tragen. Die Hotelbuchungen sollen rapide rückläufig sein. Anscheinend hat ein Teil der Gesellschaft sich zu sehr daran gewöhnt, dicke Menschen abzuwerten. Für viele Dicke ist Fat Shaming Teil ihres täglichen Lebens. Im Internet, wo Beleidigungen völlig anonym geäußert werden können, erleben Dicke besonders viel Dickenhass. Im Verhältnis mehr Frauen wie Männer. Häufig verschränkten sich dabei Frauenhass und Dickenfeindlichkeit. Der Körper wird als Möglichkeit eines einfachen Angriffs gesehen, als Möglichkeit, sich nicht mit den Inhalten einer Person auseinandersetzen zu müssen. Der Dickenhass im Netz trifft jedoch nicht nur Frauen, jede dicke Person kann zur Zielscheibe werden. Auch Kinder. Aber das Thema schauen wir uns im nächsten Blogartikel einmal an. Doch was können wir gegen den Hass gegen Dicke tun? Es gibt rechtliche Möglichkeiten, zumindest den strafrechtlich relevanten Beleidigungen und Gewaltandrohungen entgegenzutreten. Aber hat man dazu Lust, Kraft und Geld? Mobbing im Alltag meiner Klienten und aus eigener Erfahrung: 1. Körperliches Mobbing. Dies ist wohl die offensichtlichste Version und kommt meist bei Kindern und Jugendlichen vor. Aber auch Erwachsene sind nicht davor geschützt: Schlagen, Treten, Kneifen, Bein stellen oder andere Angriffe kennen fast alle Übergewichtigen. 2. Verbales Mobbing Verbales Mobbing besteht aus Beleidigungen (eh du fette Sau, deutsche Panzer rollen wieder) , Spitznamen (Tonne, noch harmlos) , rassistischen Ausdrücken (fetter Nigger) und anderen. Auch Drohungen gehören dazu. 3. Cybermobbing Cybermobbing ist heutzutage die häufigste Form von Mobbing. Dieser Begriff bezieht sich auf schädliche Verhalten, die über digitale Technologien ausgeübt werden. Wie auch schon oben beschrieben. Cybermobbing besteht aus Lügen verbreiten über erfolglose Abnehmversuche, aus Beleidigungen oder falschen Gerüchten über Textnachrichten, Emails oder soziale Medien. Auch das bewusste Ausschließen einer Person aus online Gruppen weil jemand zu dick ist, wird als indirekte Form von Cybermobbing angesehen. Beleidigungen: Das Versenden von gemeinen oder vulgären Nachrichten an andere Personen. 4. Sexuelles Mobbing Dies sind belästigende Kommentare ( du gehst ungeöffnet zurück) oder ungewollter Körperkontakt. Beispiele sind vulgäre Gesten, sexuelle Spitznamen oder pornographisches Material. Sexistische Witze, über den Körper 5. Soziales Mobbing Soziales Mobbing besteht aus dem Verbreiten von Gerüchten, negativen physischen Gesten, ungewollte Witze um jemanden zu beschämen, das Ermutigen von anderen jemanden auszuschließen und alles, was den sozialen Ruf negativ beeinflussen kann. Was würde ich mir wünschen: . Wenn Du Mobbing in deinem Umfeld feststellst, solltest Du nicht die Augen verschließen, sondern dem Opfer deine Unterstützung anbieten: Suche das Gespräch mit dem Mobbingopfer. Lass die Person erzählen und ihre Situation schildern. Höre aufmerksam zu. Erst dann kannst Du gezielt Hilfe anbieten. Motiviere sie/ihn zu aktivem Handeln. Mach Mut und unterstütze alle Aktionen, die helfen aus der Opferstarre raus zu kommen. Zeige Möglichkeiten zur Gegenwehr auf. Biete dem Opfer Rückhalt und stärke sein Selbstvertrauen. Macht euch gemeinsam auf die Suche nach weiterer Hilfe. Meine Recherche hat ergeben, dass jeder 2 übergewichtige Mensch schon einmal gemoppt wurde. Aber jeder Übergewichtige schon einmal die Erfahrung mit von Ausgrenzung und verbalen Angriffen gemacht hat. Für mich stellt sich immer die Frage, wann ist es wirklich Mobbing und wann sind es Machtspiele von anderen Menschen? Die Dunkelziffer soll in diesem Bereich bei 30 % liegen, weil vieles im Verborgenen abläuft und nicht offiziell kommuniziert wird. Und das was im Verborgenen abläuft, macht mir Sorgen ...
von Heike Lewin 27. Mai 2022
Intuitiv und gesund essen ist zur Zeit in aller Munde. Bereits 2006 hat der bekannte, englische Hypnotiseur Paul McKenna in seinem Buch „Ich mach dich schlank“ sich mit diesem Thema beschäftigt. Ist eine Abnahme auch „nur“ mit Hypnose zu schaffen? Gesund essen, emotionalen Hunger stoppen, auf den eigenen Körper hören mit dem Körper Frieden schließen sind auch in meinen Augen elementare Grundlagen die ich für eine erfolgreiche Abnahme benötige. Jedoch nicht nur ausschließlich. Tatsache ist, dass über 90 % aller unserer Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Abnehmen ist ganz leicht und hat in erster Linie nicht direkt mit Essen zu tun, sondern mit deinen Gedanken und deinem Bewusstsein. Es liegt eine falsche Programmierung in Bezug auf Essen und Abnehmen vor. Entstanden in der Vergangenheit durch Konditionierungen und Prägungen. Diese Programme steuern dein heutiges Essverhalten. Schlankheit beginnt im Kopf und nicht auf der Waage. Jeder übergewichtige Mensch kennt diesen Ausspruch und trotz allem scheitert eine Gewichtsabnahme oft. In der Arbeit mit meinen Klienten, schauen wir uns erst einmal an welche Glaubenssätze und Konditionierungen vorliegen könnten. Wir besprechen was in der Vergangen oftmals schwierig war und woran es gescheitert ist. Wir schauen uns die Ernährung an und optimieren das, was nicht so günstig ist. Durch Hypnoseeinheiten stossen wir gewollte, abgesprochene Veränderungsprozesse an. Im Laufe der kommenden Wochen verändern sich deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen und dadurch schaffen wir eine neue und gesunde Umgebung. Mit dem Ergebnis, es werden klügere Essentscheidungen getroffen, du wirst achtsamer und lernst wieder dein Hunger- und Sättigungsgefühl kennen. Was ist das Geheimnis des Auxilium-Pondus-Konzepts ? Und wie funktioniert es? Als Grundlage dienen die von Natur aus schlanken Menschen. Denn diese Personen essen intuitiv richtig, hören auf ihren Körper und seine Signale. Schlanke Menschen nehmen lediglich die Menge an Nahrung zu sich, die sie auch wirklich benötigen. Ihr Hunger- und Sättigungsgefühl, welches vom Unbewussten gesteuert wird, ist noch im Takt. Sie haben eine gesunde Beziehung zum Essen und ihr Hirn ist auf normalgewichtig programmiert. Unter Hilfenahme von Hypnose und Neuro-Linguistischem Programmieren erstellen wir ein neues schlankes ICH. Wir wandeln deine gewohnte dicke Persönlichkeit so um, dass Du beginnst zu denken, zu fühlen und dich zu verhalten, wie eine von Natur aus schlanke Person. Du kannst essen was du möchtest, aber nur wenn du Hunger hast. Ein Freibrief wahllos zu essen ist dieses Konzept leider auch nicht. Durch die Hypnose lernst du dein Hunger- und Sättigungsgefühl wieder zu spüren. Du lernst eine neue Achtsamkeit deinem Körper gegenüber und ihm wieder zu vertrauen. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass in der Zeit des Abnehmens Situationen im Leben kommen können, die einem aus der Bahn werfen. Situationen, die emotional stark behaftet sind. In solchen Zeiten ist die Umsetzung manchmal schwierig, zumal die neuen Programme noch nicht so gefestigt sind, dass sie problemlos laufen. Auch solche Zeiten dürfen sein, Zeiten in denen es einfach nicht rund läuft. Wichtig ist, sobald man sich wieder gefangen hat, den Fokus wieder auf das Abnehmen zu setzen und entschieden weiter zu machen. Doch wie schnell nehme ich nun ab? Natürlich möchte jeder meiner Klienten ganz schnell abnehmen. Auch mein Wunsch war es zu Beginn meiner Abnahme. Mit der Zeit musste ich allerdings verstehen, dass auch das Abnehmen seine Zeit braucht. Jahrzehntelang habe ich meinem Körper alles zugemutet. Ich habe ihn nicht einmal gefragt: Schaffst du es eigentlich alles zu verarbeiten, was ich dir gebe? Nein, er hat es nicht geschafft und mir auch ganz deutlich mit gesundheitlichen Symptomen gezeigt. Ich habe es ignoriert! Und nun habe ich mich entschieden abzunehmen und nun soll der Körper das auch ganz schnell und fix machen. Das funktioniert leider nicht. Abnehmen braucht Zeit und wichtig ist die Geduld nicht zu verlieren. Um nun meine Antwort auf die Frage: Ist eine Abnahme nur mit Hypnose zu schaffen? In meiner ganz persönlichen Welt lautet die Antwort „Nein“. Für eine erfolgreiche Abnahme benötigen wir immer die Motivation des Klienten, die Entscheidung es wirklich zu wollen, die Erkenntnis, dass die Verantwortung ganz allein bei einem selber liegt. Kein anderer Mensch ist für das Übergewicht verantwortlich. Wenn das alles vorliegt, ist Hypnose eine der wunderbarsten Werkzeuge die wir zu Verfügung haben um Menschen erfolgreich beim Abnehmen zu unterstützen. Und welche Rolle spiele ich nun im Leben meiner Klienten während unserer gemeinsamen Arbeit? Ich begleite meine Klienten in ihr neues schlankes Leben. Ich zeige ihnen wie einfach Abnehmen sein kann. Aus Erfahrung weiss ich wo Steine im Weg liegen können und zeige ihnen wie sie diese aus dem Weg räumen. Ich stosse Denkprozesse an für Lösungsmöglichkeiten für noch nicht geklärte Wege, gebe aber niemals die Lösung vor. Wir definieren gemeinsam die Ziele und dann schauen wir nach dem Weg. Sollte auf dem Weg zum Ziel eine Weggabelung sein wo eine zurückführt, stelle ich die Frage: Was ist dein Ziel :-) ? Ich bin eine zeitlang die Vertraute und Zuhörerin für das schwerwiegende Thema Übergewicht. Ich tröste wenn der Leidensdruck schwer auszuhalten ist und die Welt gefühlsmäßig zusammenbricht. Und ich bin die Dankbare, dankbar für die wunderbaren Menschen die ich durch meine Arbeit kennenlernen darf.
von Heike Lewin 18. Mai 2022
Wenn im Leben etwas nicht so läuft wie wir uns das wünschen, sind oft unsere negativen Glaubenssätze der Verursacher. Sie beeinflussen unsere Art des Denkens. Jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Glaubenssätze. Abhängig von den Erfahrungen die er gemacht hat, seiner Kultur und seinen bis dahin gelebten Leben bestimmen sie unser Leben und unser Verhalten. Es gibt ganz viele Situationen in denen du nicht so reagierst wie du möchtest. Bei Wut und Ärger kann sich deine Stimmung und auch dein Verhalten innerhalb weniger Sekunden so verändern, dass du dich selbst fragst was gerade passiert. Du fragst dich welche Kraft in dir ist so stark diese Reaktion hervorzurufen. Um es kurz zu sagen: Es sind deine vorhandenen negativen Glaubenssätze! Negative Glaubenssätze sind feste Überzeugungen, die wir uns im Laufe unseres Lebens aneignen. Unsere Eltern und Bezugspersonen übernehmen diese Rolle in den ersten Lebensjahren. Später kommen weitere Menschen dazu. Menschen die uns nahe stehen, aber auch Menschen die wir als Vorbilder haben. Im weiteren Lebensweg kommen die Lehrer, die Ausbilder und eine Vielzahl anderer dazu. In den ersten sechs Lebensjahren ist unser Unterbewusstsein komplett offen und speichert alle Informationen. Sämtliche Erfahrungen die gemacht werden, werden abgelegt. Filterlos und ohne Bewertung. Alles, was wir als kleine Kinder zu hören und zu sehen bekommen, prägt sich uns tief ein und wirkt zum Teil ein Leben lang. Leider nicht nur positive Informationen, sondern auch negative. Die Glaubenssätze die in deinem Unterbewusstsein gespeichert sind, kommen in bestimmten Situationen in Form von Gedanken und Emotionen an die Oberfläche. Ein Glaubenssatz-Beispiel, das viele von uns Frauen betrifft, ist der Umgang mit Komplimenten und dem Selbstwert. Wenn der Partner, Kollege oder die Freundin uns ein Kompliment macht, an einem Tag an dem du dich selber nicht hübsch findest oder du dich nicht gut fühlst, denkt du gleich Folgendes: das meint er/sie ja nicht ernst oder er/sie hat es nur gesagt um nett zu sein. Du kannst das Kompliment nicht annehmen, da du selbst ein negatives Selbstbild von dir hast und der festen Überzeugung bist, das du nicht hübsch bist. Auch wenn viele Andere das Gegenteil sagen. Der Glaubenssatz dahinter betrifft den Glauben an den eigenen Wert: Ich bin wertlos, ich bin nicht genug. Negative Glaubenssätze sind wie Schadsoftware in deinem System. Es gibt viele Beispiele für negative Glaubenssätze. Beispiele wie „deine Schwester kann das besser“ oder „du bist zu dumm dafür“ sind vielen Menschen bekannt und begleiten uns oft ein Leben lang. Wie schön wäre es zu hören „du bist gut so wie du bist“, „du bist liebenswert, egal was du tust“ oder „du schaffst alles, was du willst“ Hast du solche negativen Sätze immer und immer wieder gehört, wirst du ihnen irgendwann Glauben schenken und davon überzeugt sein. Der größte Wunsch von Kindern ist es, von den Eltern geliebt und anerkannt zu werden. Um in ihr eigenes Leben starten zu können, müssen sie den Eltern vertrauen und deren Worte glauben. Alle Kinder tun das in den ersten Lebensjahren. Sie glauben und vertrauen im positiven, aber auch im negativen Sinne. Aber auch unsere Eltern sind nur Menschen und haben ihre eigenen Glaubenssätze und Handlungsmuster, die auch sie größtenteils von ihren Eltern übernommen haben. Diese Glaubenssätze werden unbewusst weitergegeben. Hatten deine Eltern zum Beispiel eine negative Einstellung zu „erfolgreich“ sein z.B. nur wenn du fleißig bist, kannst du auch erfolgreich sein, bist du durch dieses Denken beeinflusst worden. Unter Umständen wirst du ebenfalls nicht erfolgreich sein. Der Glaubenssatz, nur wenn ich fleißig bin, kann ich erfolgreich sein, wird in dir aktiv bleiben. Und nur wenn du ihn erkennst und auflöst, kannst du ihn überwinden und wirst erfolgreich. Doch wie überwindest du deine Glaubenssätze? Viele Menschen unternehmen größte Anstrengungen, beruflich erfolgreich zu werden oder ihr eigenes Unternehmen auf dem Markt gut zu platzieren. Doch immer wieder scheitern sie, obwohl sie alles dafür tun. Ihre Freizeit aufgeben, ihre Familie ggf. vernachlässigen und Freundschaften haben auch keine Zukunft. Solange in deinem Unterbewusstsein ein ablehnender Glaubenssatz wirkt, wirst du immer wieder unbewusst deinen eigenen Erfolg sabotieren. Und das so lange bis du diesen Glaubenssatz erkennt und auflöst. Negative Glaubenssätze lösen negative Gedanken über uns selbst aus. Und ein Gedanke erzeugt wiederum ein bestimmtes Gefühl, das zu einer bestimmten Handlung führt. Gedanke —> Gefühl —> Handlung Doch wie kannst du nun herausfinden, welche negativen Glaubenssätze sich in deinem Unterbewusstsein verbergen und wie kannst du sie wieder loswerden? Hier gebe ich dir Schritte um negative Glaubenssätze zu verändern. Vielleicht brauchst du ein bisschen Zeit dafür, aber auch hier stellt sich der Erfolg sehr kurzfristig ein. Schreibe wiederkehrende Situationen auf, die dich belasten. (Was macht dich immer wütend, traurig, hilflos?) Was denkst du in dieser Situation dann über dich? (z. B. ich habe immer Pech) Welches Gefühl erzeugt dieser Gedanke? (Traurigkeit, Wut, Hilflosigkeit?) Wie handelst du dann normalerweise? (Impulsiv, emotional, antriebslos?) Nun erinnere dich an eine ähnliche Situation in deinem Leben, in der du mal anders gehandelt hast als üblich. Was war da anders und was hast du da über dich gedacht und gefühlt? Dies ist dein Beweis dafür, dass der negative Glaubenssatz nicht IMMER gültig ist, also ungültig ist. Formuliere nun den Gedanken von Punkt 2 positiv um, so dass er dir Kraft gibt. (z. B. Wenn mir etwas wichtig ist, habe ich Glück wie beim Radiogewinnspiel im Sommer.) Mach diesen Schritt mit allen negativen Glaubenssätzen über dich selbst. Schreibe nun alle positiven neuen, positiven Glaubenssätze auf ein Blatt. Lese so oft wie möglich diese positiven Glaubenssätze vor dem Schlafen durch und programmiere dich so auf das Positive. Auf diese Weise schreibst du ein neues Programm
von Heike Lewin 5. Mai 2022
Ganz oft sagen Menschen, dass sie nicht den Mut hatten, irgendetwas zu tun. Sei es die Arbeitsstelle zu wechseln und sich beruflich neu zu orientieren, eine wichtige Entscheidung zur treffen oder sich von ihrem Partner zu trennen. Nach und während meiner Gewichtsabnahme und der damit verbundenen persönlichen Veränderung, haben viele meiner Freunde und Bekannte zu mir gesagt: "Du warst aber mutig." War ich wirklich mutig? Oder hatte ich nur meine persönliche Schmerzgrenze erreicht? Vor kurzen habe ich ein Seminar besucht. Zwanzig Tage haben wir uns dort mit dem Thema "Neuro-Linguistisches Programmieren" beschäftigt. Wir haben gelernt, was hinter diesem Thema steckt und wie man es anwendet. Und nebenbei habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Großartige Menschen, die sich alle aus ganz unterschiedlichen Gründen auf den Weg gemacht haben, um an sich zu arbeiten. Ich war erstaunt, wie schnell eine Gruppe von fremdem Menschen zusammenwachsen kann. Am Ende des Seminars waren Freundschaften entstanden und eine Vertrautheit, die ich nicht erwartet hätte. Ich habe lernen dürfen, welche Bedeutung die Worte „Berührt“, „Dankbar“ und „Wertschätzend“ in unterschiedlichen Kontexten haben können und wie mächtig diese Worte sind. In einer Trancearbeit habe ich eine tiefgreifende Geschichte über einen kleinen Kaktus gehört. Diese war frei erfunden und doch so unglaublich real erzählt, dass ich die Erzählerin gebeten habe, diese einmal aufzuschreiben und mir zur Verfügung zu stellen. An einem dieser Tage hatte ich ein Gespräch mit einer jungen Seminarteilnehmerin. Es ging um das Thema Mut. Wir haben lange darüber gesprochen und seitdem denke ich sehr viel über „Mut“ nach. Sie erzählte mir, dass sie so gerne etwas anderes beruflich machen möchte, doch irgendwie fehlt ihr der Mut dazu. Es kam mir so bekannt vor. Viele Jahre hatte ich nicht den Mut mich beruflich zu verändern und ich hatte vor allem nicht den Mut meinen Eltern und unseren Freunden zu erzählen, dass mein Interesse in einem ganz anderen, eher spirituellen Bereich liegt. Mein Vater hätte es als Spinnerei abgetan und viele unserer Freunde auch. Auch heute noch reagieren einige von ihnen mit einem Schmunzeln oder Ungläubigkeit bezüglich meiner Arbeit in der Praxis. Heute weiß ich, dass in dem Moment, wo man das Gewohnte verlässt, um etwas Neues zu machen, die Angst einen begleitet. Will ich mich dieser Angst stellen, brauche ich Mut. Mutig sein bedeutet also sich seinen Ängsten zu stellen? Seneca, ein römischer Philosoph, sagte einmal: „Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst, wird der Mut geboren“ Was ist aber überhaupt Mut? Und habe ich ihn wirklich gebraucht um abzunehmen und mich zu verändern, zu der, die ich heute bin? Brauche ich ihn immer noch oder ist er immer vorhanden? Brauchen wir Mut wirklich zum Leben? Wikipedia sagt über Mut: Mut, auch Wagemut oder Beherztheit, bedeutet, dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen, das heißt, sich beispielsweise in eine gefahrenhaltige, mit Unsicherheiten verbundene Situation zu begeben. Doch wann ist man mutig? Ist Mut ein Zustand, den ich in Situationen brauche, in denen es gefährlich oder unangenehm werden kann? Und wenn ich mich in diese Situationen begebe, bin ich dann mutig? Oder ist Mut eine Charaktereigenschaft? Die Eigenschaft, die ich nutze, mich gegen Widerstände einzusetzen, besonders für eine, in meinen Augen, richtige Sache, die meinen persönlichen Werten entspricht. In meinen Augen kann Mut aber auch bedeuten, etwas Unangenehmes, Gefahrvolles oder nicht Legales zu tun. Dabei werden Nachteile und Verluste in Kauf genommen. Mut und Angst stehen dann als Gegensätze nebeneinander. Angstfreier Mut kann in vielen Situationen gefährlich werden und mutfreie Angst kann große psychische Auswirkung haben. Deshalb sollte meines Erachtens auch immer Mut und Angst als Kombinationspartner gesehen werden. Diese Verbindung von Mut und Angst hilft den Menschen, Situationen abzuwägen und dann zu entscheiden, welche Handlung folgen soll. Als ich mir 2016 die Frage stellte, wie ich es schaffe, mein Gewicht zu reduzieren, war ich ziemlich hilflos. Die zweite Frage, die ich mir stellte, war die Frage, ob ich überhaupt glücklich bin. Wo liege ich auf einer Skala von -10 bis + 10? Ich hatte keine Ahnung, warum diese Frage plötzlich kam. Als ich anfing, darüber nachzudenken, kam die erschreckende Kenntnis, ja glücklich schon, aber sehr unglücklich mit meinen Körpergewicht. Ich hatte alles, was ich brauchte, aber irgendetwas fehlte mir. Ich hatte verlernt, auf meine Gefühle zu achten. Nach und nach verstand ich, dass ich mich mehr auf meine Gefühle verlassen musste. Sie waren mein zukünftiger Wegweiser. Ich brauche meine Gefühle, um ein erfülltes Leben zu leben. Ich musste lernen, meine Gefühle zuzulassen und damit umzugehen - nur so werde ich es schaffen, dauerhaft mein Körpergewicht zu reduzieren. Aber was ist wenn mir der Mut fehlt? Ich musste so viel lernen und ich musste auch lernen mutig zu sein. Heute habe ich es gelernt. Ich habe Zugang zu meinen Gefühlen, kann mich entschuldigen, für mich einstehen und mir selber verzeihen und durchaus auch einmal eine Träne in der Öffentlichkeit weinen. Um das alles zu lernen, musste ich innere Widerstände überwinden und hin und wieder auch mutig sein. Ich brauchte Mut. Mut für meine Sachen einzustehen, Mut durchzuhalten, Mut mir selber zu vertrauen, Mut anderer Meinung zu sein, Mut um Hilfe zu bitten, Mut mich selbst in Frage zu stellen, Mut mich zu entschuldigen, Mut neue Fähigkeiten zu lernen. Es war noch nie so einfach wie heute, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und doch gehört Mut dazu. Mut bedeutet aber nicht keine Angst zu haben. Ich habe Mut für mein Leben gebraucht. Mein Start in das Abnehmen war für mich ein Wagnis. Ich hatte keine Kontrolle, ich wusste nicht genau, was passiert. Das Ergebnis lag außerhalb meines Erfahrungsbereiches. Ich musste Unsicherheiten aushalten und mit eventuellen Konsequenzen rechnen. Hauptsächlich in dem Moment, wenn ich die ganze Sache abgebrochen hätte. Ich musste mutig sein gegenüber meinen eigenen Ängsten. In erster Linie die Angst, es auch diesmal nicht zu schaffen und mich vor anderen Menschen rechtfertigen zu müssen. Mutig war es für mich aber auch meine Geschichte zu veröffentlichen, weil diese Veröffentlichung auch mit Ängsten verbunden war. Ängste in Form von "Interessiert dieses Thema überhaupt jemanden?" oder auch "Welche Konsequenzen zieht diese Veröffentlichung nach sich?" Doch wie wird man nun mutiger? Als erstes muss man wissen, dass Veränderungen etwas Zeit brauchen. Um mutiger zu werden, musst man auch lernen mit der eigenen Angst umzugehen. Deshalb stelle dir jeden Tag einer neuen kleinen Herausforderung, die sich am Anfang noch etwas schwierig anfühlt. Meistere diese und du merkst das du mit jeder Herausforderung selbstbewusster und mutiger wirst. In dem du das immer wieder trainierst, wird es für dich immer leichter werden, die nächst größere Herausforderung anzunehmen. Dein Mut wächst mit den Aufgaben, die du zu bewältigen hast und es wird für Dich immer leichter, mutig zu sein. Ganz und gar man selbst zu sein kann schon Mut erfordern!
von Heike Lewin 6. Februar 2022
Meditation oder Hypnose? Was ist der Unterschied? Und was ist besser? Meditation ist… … ein Verfahren zur Innenschau und zur Selbstreflexion. Das Wort Meditation stammt aus dem Lateinischen: „meditari” bedeutet „über etwas nachdenken, nachsinnen“. Das meditative Sitzen oder auch eine Meditation in Bewegung (dazu gehören zum Beispiel auch Qi Gong oder Tai Chi) führen dazu, dass wir in diesem Moment ganz bei uns sind. Wir wenden uns nach innen. Das Außen tritt durch regelmäßiges Üben während der Meditationszeit immer mehr in den Hintergrund. Meditation ist eine geschärfte Wahrnehmung der eigenen Aufmerksamkeit. Wir erkennen immer besser, worauf diese gerade gelenkt wird. Der eigene Geist liebt es nämlich, von Gedankengang zu Gedankengang zu springen. Der Meditierende muss ihn immer wieder zurückholen. Das gelingt, indem man sich gedanklich auf den Atem oder auch ein Mantra fokussiert. Vom Kontext fällt die Meditation in die Sparte Spiritualität und Religion. Sie hat in verschiedenen Religionsrichtungen wie Christentum, Hinduismus oder Buddhismus ihren Platz. Natürlich kann auch ohne jegliche Accessoires und gedanklichen Hilfsmittel meditiert werden. Doch ein Mantra, die Konzentration auf den eigenen Atem oder eine Kerzenflamme vereinfachen das Ganze. Denn sobald der Geist wieder auf Reisen gegangen ist, hilft es sehr, etwas zu haben, auf das man sich fokussieren kann. Vielen fallen daher auch geführte Meditationen leichter. Meditation ist eine konzentrierte Form der Wachsamkeit – also das Gegenteil von Schlaf. Das ist wohl der größte und wichtigste Unterschied zur Hypnose. Hypnose ist… … ein Verfahren, das in einen vertieften Zustand der Entspannung und Versenkung führt. Das Wort Hypnose stammt vom griechischen Wort „Hypnos“ ab und bedeutet „schlafähnlicher Zustand“. Während der Körper abschaltet, ist das Unterbewusstsein allerdings hellwach und kann bearbeitet werden. Das ist das Erfolgsgeheimnis der Hypnose! Diese Methode eignet sich hervorragend, um eine Person dabei zu unterstützen, ihr Verhalten dauerhaft zu ändern. Du willst aufhören zu rauchen? Hartnäckige Kilos loswerden? Oder endlich ohne zu stocken vor großen Gruppen sprechen? Dann ist Hypnose die richtige Maßnahme für Dich. Genauso wie bei Ängsten, Phobien oder Schmerzen. Hypnose kann Menschen dabei unterstützen, ein befreites und glücklicheres Leben zu führen, denn befindet sich der Betreffende im Zustand der Tiefenentspannung, wirken Suggestionen gezielt auf sein Unterbewusstsein ein. Diese Suggestionen dienen dem Abbau mentaler Blockaden. So können bewusste und unbewusste Verhaltensmuster aufgelöst und neue initiiert werden. Mittels der Hypnose wird auch in die Vergangenheit zurückgegangen und unterstützt die Innere Kind Arbeit. Das kommt bei der Meditation nicht vor. Die Hypnose kommt aus dem Kontext der Medizin (sie wurde früher bei Operationen angewendet), der Psychotherapie und der Persönlichkeitsentwicklung. Meditation oder Hypnose – was ist besser? Es gibt kein Richtig oder Falsch bei diesen Verfahren. Hauptsache, man ist offen dafür. Die Hypnose hilft vor allem dabei, versteckte Glaubenssätze ausfindig zu machen, die einen unbewusst daran hindern können, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese Glaubenssätze lassen sich durch Hypnose abändern oder ganz löschen. Ein wichtiger Hinweis: Die medizinische Hypnose hat nichts mit der Showhypnose zu tun, die im Fernsehen oder auf der Bühne zu sehen ist. Wer sich auf eine medizinische Hypnose einlässt, wird nie etwas gegen seinen Willen tun. Bei der Meditation muss man sich bewusst sein, dass man selber den großen Teil der (Entspannungs-)Arbeit leisten muss. Denn die Meditation wird nicht für einen gemacht, man muss sich darauf einlassen und voll dabei sein – selbst dann, wenn es sich um eine geführte Meditation handelt. Und nur regelmäßiges üben bringt auch die erwähnten Vorteile. Egal, wofür Du Dich entscheidest: es wird Dich in Deiner Persönlichkeitsentwicklung voranbringen und einen „erhellenden“ Eindruck bei Dir hinterlassen. Ich kann auf jeden Fall beide Methoden empfehlen!
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