Der Körper... lebenslang oft eine Baustelle
In meinen Leichtigkeitsseminaren ist eine Sache immer wieder ein Thema. Und zwar das Thema Aussehen. Unser Aussehen spielt in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle. Die Medien verkaufen uns Menschen die jung, makellos und erfolgreich sind. Menschen in meiner Altersklasse, ich bin letztes Jahr 60 geworden, spielen in dieser Welt selten eine Rolle.
Egal ob jünger oder älter, wir tappen immer wieder in die optische Falle und vergleichen uns mit Bildern aus Magazinen und dem Fernsehen. Obwohl uns bekannt ist das diese Bilder retuschiert und bearbeitet sind, der Vergleich findet immer wieder statt. Unbewusst, wie auch bewusst.
An der eigenen Baustelle mit der Überschrift "Schönheit" wird permanent gearbeitet
Frauen und auch Männer arbeiten ständig an ihren persönlichen Baustellen. Es werden Korrekturen vorgenommen, wo es in meinen Augen keinerlei Korrektur bedarf. Natürlich liegt es immer in der ganz persönlichen Wahrnehmung und meine Ansichten sind meine ganz persönlichen. In meinen Seminaren habe ich Frauen und auch Männer, die in meinen Augen perfekt sind. Und zwar so wie sie sind. Es bedarf ganz oft die ein oder andere Arbeit mit ihnen, um ihnen zu zeigen wie perfekt sie wirklich sind. Das ständige Streben nach perfekten Aussehen nimmt so viel Energie die für andere Sachen dringend gebraucht wird.
Doch was ist eigentlich perfekt
Lange, schöne Haare, weiße Zähne, ein gut durchtrainierter Körper und ein ebenmäßiges Gesicht. Das, unter anderem, bedeutet in unserer heutigen Gesellschaft perfekt. Doch was ist, wenn Menschen von diesen Sachen nichts haben. Sind die dann nicht perfekt? Wo ist unsere Welt hingekommen, wenn nur das perfekt ist? Ich habe in der Vergangenheit Menschen kennengelernt, die nur nach diesen Gesichtspunkten die Menschen aussuchten, die sie umgeben durften. Gut aussehen, schlank und sportlich, mehr war für sie nicht wichtig. Fassade nach außen aufrechterhalten um jeden Preis. . Ist ein Mensch weniger Wert wenn er diese Vorgaben nicht bedient? Und wie geht unsere Gesellschaft damit um. Auch heute noch spielt im gewissen gesellschaftlichen Kreisen das Aussehen die allererste Rolle, gefolgt von einem hoffentlich gut gefüllten Bankkonto. Auch heute öffnet gutes Aussehen Tür und Tore. Gepaart mir Geld, die perfekte Kombination.
Perfekt auszusehen darf nicht das Ziel sein
Durch ständiges Vergleichen, Anpassen und Korrigieren des eigenen Aussehens tun wir uns nichts Gutes. Unser Inneres merkt sehr genau wenn wir uns, nicht realistische Vorgaben, anpassen. Die Seele versteht, dass uns der der eigene Körper nicht gefällt und reagiert mit Verletzungen. Wir nehmen unsere eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahr und reagieren nicht mehr auf unsere eigene Körperwahrnehmung. Und jemand der gegen seinen eigenen Körper lebt, richtet genau dort Schaden an wo keiner entstehen soll, in der Seele.
Im Einklang mit sich selber leben
In dem wir den Medien und den künstlich aufgestellten, gesellschaftlichen Normen folgen, können wir keine tiefe Beziehung zu unserem Körper aufbauen. Unser Körper ist ein sehr sensibles Konstrukt. Er spürt genau was im Außen vorgeht und gibt dies an unsere Seele weiter.
Ob es uns gut oder schlecht geht, wir eine Auszeit benötigen oder aktiv werden, teilt uns der Körper mit. Wenn wir mit unserem Körper nicht gut umgehen, ihn übergehen, wird dies Nachrichtensytem gestört und es kommt zu Störungen um die wir uns dann kümmern müssen.
Selbstliebe und Wertschätzung
Selbstliebe ist die Voraussetzung für ein erfülltes Leben. Wer sich selbst liebt, ist nicht auf die Bestätigung seiner Mitmenschen angewiesen. Er genügt sich selbst. Viele Menschen haben ein negatives Selbstbild und können sich selbst nicht lieben. Du trägst aber den Schlüssel für ein stärkeres Selbstbewusstsein und mehr Selbstliebe bereits in dir.
Doch was ist Selbstliebe noch
„Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“ – das wusste schon der berühmte Autor Oskar Wilde.
In einer gesunden Beziehung mit sich selbst gehört Selbstliebe einfach dazu. Wer sich selbst liebt, kann besser mit Kritik umgehen, ist selbstbewusster und stellt sich selbstsicher neuen Herausforderungen. Ist Selbstliebe nicht sogar die Grundvoraussetzung dafür, jemand anderen lieben zu können?
Wer sich selbst lieben möchte, muss lernen sich selbst zu akzeptieren, denn Selbstakzeptanz und Selbstliebe kann man nicht trennen. Dazu gehört, dass du jede Eigenschaft an dir annimmst – die Guten wie auch die Schlechten. Wenn du etwas von deinem Selbst anderen nicht zeigen möchtest, fehlt es dir an Selbstliebe in dem Bereich den zu nicht zeigen möchtest. Erst wenn du deine Herkunft, dein Äußeres und auch deinen Charakter akzeptierst, kannst du anfangen dich selbst zu lieben. Stehe zu dir, denn du bist richtig genau so wie du bist.
Neben Selbstakzeptanz spielt auch Selbstachtung eine große Rolle. Nimmst du deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ernst und versuchst diese zu realisieren, nimmst du dich selbst wichtig. Wenn du auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit achtest, tust du dir selbst etwas Gutes und so wächst deine Selbstliebe. Ohne Selbstliebe kann kein Selbstwertgefühl entwickeln werden. Ebenso wenig kann Selbstvertrauen ohne Selbstliebe bestehen. Auch für eine gesunde Verbindung zu den Menschen die du im Leben triffst ist Selbstliebe von Vorteil, denn du machst dich weniger angreifbar und machst dich nicht von anderen Menschen abhängig.
Selbstverliebtheit – Was Selbstliebe nicht ist
Die Wörter Selbstliebe und Selbstverliebtheit entstammen dem selben Wortstamm und sagen doch etwas ganz Anderes aus. Wer sich selbst liebt, nimmt sich selbst so an, wie er ist. Er nimmt sich wichtig, aber stellt sich nicht zur Schau – ganz im Gegenteil zu selbstverliebten Menschen. Sie lieben das Rampenlicht und neigen zu Überheblichkeit. Narzissten – wie sie auch genannt werden – idealisieren sich als Person und halten sich selbst für vollkommen. Ihre negativen Eigenschaften schieben sie von sich weg und hoffen auf die Bestätigung anderer Menschen. Darauf würde ein Mensch, der sich selbst liebt, nicht hoffen, denn seine Selbstannahme reicht ihm als Bestätigung bereits aus.
Narzissten sind dagegen auf eine äußere Bestätigung angewiesen. Sie selbst können anderen diese Bestätigung allerdings nicht entgegen bringen. Sie haben Probleme andere Menschen und sich selbst wertzuschätzen. Selbstverliebtheit ist also nur eine Maske, mit der Narzissten ihre eigene Unsicherheit überspielen.
Auch dieses so wichtige Thema wird einmal für einen Blogartikel zur Verfügung stehen :-)
Und zum Schluss....wie perfekt bin ich eigentlich
Ich muss ein bisschen darüber nachdenken. Nein, perfekt bin ich nicht. Ich hätte gerne eine Kleidergröße weniger. Besonders "obenherum" stört es mich wenn die Blusen zu eng sind. Mein Körper ist etwas, wie sagt man so schön, unproportioniert. Meinen Oberkörper und meinen Unterkörper trennen fast 2 Kleidergrößen. Und das ist nicht zum Vorteil für mein Aussehen. Einige meiner Klienten sprechen mich darauf an und sagen, so ganz schlank bist du ja auch nicht. Und sie haben Recht. Meine Haut hat die Gewichtsabnahme von über 40 Kilogramm nicht verziehen und sie ist da. Nein, sie hat sich nicht zurückgebildet und sieht an einigen Stellen auch nicht gut aus ... Aber wenn ich sie hübsch einpacke, ist für mich alles in Ordnung.
Meine Haare sind okay. Ich muss, wie fast alle in meinem Alter, färben. Noch kann ich mein Grau nicht akzeptieren. Obwohl, so schlecht sieht es gar nicht aus... Falten sind da und dürfen es auch. Genau sie machen mein Leben aus. Ich persönlich würde sagen, ich sehe aus wie eine Frau in meinem Alter aussehen darf ... nicht perfekt nach den gesellschaftlichen Normen, aber perfekt für mein ganz persönliches Leben.